
„Meiner Meinung nach ist inneres Beten nichts anderes als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil wir sicher sind, dass er uns liebt.“ (Autobiographie 8,5)
Vom 5. bis 10. April waren 28 Pilgerinnen und Pilger der Diözese Luxemburg unterwegs auf den Spuren der beiden Heiligen Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz um deren Leben und Wirken kennen zu lernen und zu vertiefen.
- (Foto: Jacques Mergen)
Vom 5. bis 10. April waren 28 Pilgerinnen und Pilger der Diözese Luxemburg unterwegs auf den Spuren der beiden Heiligen Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz um deren Leben und Wirken kennen zu lernen und zu vertiefen.
Avila – Segovia – Alba de Tormes – Fontiveros – Salamanca – Toledo: An diesen geschichtsträchtigen Orten, alle in Verbindung mit den beiden Heiligen sind wir ihren Spuren gefolgt und haben uns von ihrer Botschaft inspirieren und leiten lassen.
Historische, spirituelle und kulturelle Einführungen haben die Fahrt begleitet, sowie gemeinsame Zeiten von Gebet und Eucharistie.
Übernachtet haben wir in Avila im Cités (Centro internacial teresiano y sanjuanista = Université de la Mystique des Carmélites) einem internationalen Bildungszentrum.
Aus den Schriften von der Heiligen Teresa von Avila
„Als ich zu begreifen begann, was ich verloren hatte, ging ich todtraurig zu einem Bild „unserer lieben Frau“ und bat sie unter vielen Tränen, meine Mutter zu sein. Obwohl ich das in aller Schlichtheit tat, glaube ich doch, dass es mir geholfen hat, denn offensichtlich habe ich bei dieser Jungfrau Gehör gefunden, wann immer ich mich ihr anempfohlen habe, und schließlich hat sie mich an sich gezogen.“ (V 1,7)
„Ich war eineinhalb Jahre in diesem Kloster und dadurch viel besser geworden. Ich begann mündliche Gebete zu verrichten und alle zu bitten, mich Gott zu empfehlen, dass er mir zeigen möge, in welcher Lebensform ich ihm dienen solle. Am Ende der Zeit die ich dort verbrachte hatte ich mich mit dem Klostergedanken schon mehr angefreundet. (...) Dem Herrn lag sehr daran mich auf die Lebensform vorzubereiten, die am besten für mich war.“ (V 3,2)
„Ich hatte ein glühendes Verlangen nach Ewigem“ (V 5,2)
„Ich sehnte mich nach Leben, denn ich sah wohl dass ich nicht lebte, aber ich fand niemand, der mir das Leben gab und ich selber konnte es mir nicht geben“ (V8,12)
„Ich trat eines Tages in den Gebetsraum ein und sah die Statue die jemand dort auf den Altar gestellt hatte. Es war das Bild eines schmerzleidenden Christus voller Wunden. Sein Anblick erschütterte mich derart, weil es so sehr zeigte, was Er für uns gelitten hatte.“
„Oh meine Schwestern in Christus! Helft mir, für all das (Leid der Menschen, Spaltung der Kirche…) zum Herrn zu bitten, denn dazu hat der Herr euch hier zusammengeführt: das ist eure Berufung, das haben eure Geschäfte zu sein… und nicht wegen der Geschäfte der Welt… Die Welt steht in Flamme! Sie wollen Christus von neuem das Urteil sprechen… und seine Kirche zu Boden stürzen.“ (CV 1,5)
„Meiner Meinung nach ist inneres Beten nichts anderes als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil wir sicher sind, dass er uns liebt.“ (V 8,5)
„Wenn ihr aber beim Sprechen mit einem so grossen Herrn sein sollt wie es sich gehört, dann ist es gut darauf zu achten mit WEM ihr da sprecht.“ (CV 22,1)
„Herr, erlaube es doch nie, dass einer, der dich lobt und sich dranmacht mit dir zu sprechen, das nur mit dem Mund tut.“ (CV 22,1)
„Inneres Beten und Bequemlichkeit vertragen sich nicht miteinander…“ (CV 5,1+3)
„Habt ihr schon gesehen, war für ein gewaltiges Unternehmen ihr übernehmen wollt? … Wie also müssen wir beschaffen SEIN, um in den Augen Gottes und der Welt nicht als verwegen zu gelten?“…„Ich will nur drei Punkte nennen: der erste ist die gegenseitige Liebe, ein weiterer das Loslassen alles Geschaffenen und noch ein weiterer die wahre Demut, der wichtigste aller, auch wenn ich sie an letzter Stelle nenne.“ (CE 5,1 + 6,1)
„Reicht es denn nicht, Herr, dass die Welt uns einpfercht und für unfähig hält, in der Öffentlichkeit auch nur irgendetwas für dich zu tun, was etwas wert wäre, oder es nur zu wagen, ein paar Wahrheiten auszusprechen, über die wir im Verborgenen weinen,…? Das glaube ich nicht, Herr,… denn du bist ein gerechter Richter, und nicht wie die Richter dieser Welt, die Söhne Adams und schließlich lauter Männer sind und bei denen es keine Tugend einer Frau gibt, die sie nicht für verdächtig halten.“ (CE 4,1).
„Dein bin ich, geboren zu Dir, was verfügst Du zu tun mit mir?
Gib mir Reichtum oder Armut, gib mir Trost oder Trübsal,
Gib mir Frohlocken oder Trauer, süsses Leben, Sonne ohne Schleier,
Da ich, mich ganz Dir hingab, was verfügst Du zu tun mit mir?“ (Poesie von Teresa)
„Wenn euch der Gehorsam Beschäftigungen mit äußeren Dingen aufträgt, dann versteht, dass der Herr zwischen den Kochtöpfen weilt, falls es in der Küche ist, und euch innerlich und auch äußerlich hilft. (...) Es ist doch klar, dass das, worin die höchste Vollkommenheit liegt, nicht in inneren Wonnen ist... sondern dass unser Wille dem Willen Gottes so sehr gleichförmig wird, dass wir nichts erkennen, was Er will ohne es auch von ganzem Herzen zu wollen...“ (F 5,8)
„Ich habe euch schon... gesagt, dass der Böse uns manchmal heftige Sehnsüchte eingibt, damit wir nicht an das, was in unserer Hand liegt, Hand anlegen, um unserem Herrn in dem was möglich ist, zu dienen, sondern uns damit zufrieden geben Unmögliches ersehnt zu haben. Abgesehen davon, dass ihr im Beten viel helfen könnt, sollt ihr nicht aller Welt von Nutzen sein wollen, sondern denen, die in eurer Umgebung leben, und so wird das Werk grösser sein, da ihr ihnen mehr verpflichtet seid.“ (7 M4,14)
Abkürzungen: V – Vida / Autobiographie; F – Fundaciones / Buch der Gründungen; CE – Camino El Escorial / Weg der Vollkommenheit El Escorial; CV – Camino Valladolid / Weg der Vollkommenheit Valladolid; M – Moradas / Innere Burg
Veranstaltung am 4. Mai: Spectacle « Teresa, je voudrais te dire…»: Un dialogue émouvant et moderne avec Ste Thérèse d'Avila